Der Menschenfeind
von Molière
Ein Weltverbesserer und seine Liebe
Alceste liebt Célimène, doch die umworbene junge Witwe hält ihn hin. Ungeduldig begibt er sich in ihr Haus, um von ihr ein klares Bekenntnis zu hören. Dort trifft er auf Freunde und Konkurrenten, auf ihm gewogene Frauen, auf eine Gesellschaft, die bei Hof ein- und ausgeht und deren Umgangsformen er als verlogen und geheuchelt ablehnt. Alceste ist allen bekannt: ein anstrengender Charakter, klug, witzig, wohlhabend und voller Hass auf jene Welt, zu der er selbst gehört. Er schlägt um sich, verletzt mit Worten, predigt unbedingte Wahrheit, Kompromisslosigkeit und Weltflucht.
Vermutlich ist Molières „Der Menschenfeind“ ein autobiographisch geprägtes Stück. Am Hof Ludwigs XIV. angekommen und einer um 21 Jahre jüngeren Frau erlegen, wusste Molière, dass nichts komischer ist als der Mensch im Strudel seiner Schwächen. Er durchschaute die Mechanismen des Hofes und dessen Macht-Hierarchie. Auf der anderen Seite wusste er um den Egoismus des Menschen und sah das Erfordernis eines gesellschaftlichen Vertrages. Doch wie sähe ein solcher im besten Fall aus? Die Inszenierung von Anne Lenk wurde mit dem Friedrich-Luft-Preis 2020 ausgezeichnet und im selben Jahr zum Berliner Theatertreffen und zum Hamburger Theater Festival eingeladen.
Ein Gastspiel des Deutschen Theaters Berlin
von Molière
Deutsch von Jürgen Gosch und Wolfgang Wiens
REGIE: Anne Lenk
BÜHNE: Florian Lösche
KOSTÜME: Sibylle Wallum
MUSIK: Camill Jammal
VIDEO: Jens Kuffel
DRAMATURGIE: Sonja Anders
MIT:
Alceste: Ulrich Matthes
Philinte: Manuel Harder
Célimène: Franziska Machens
Éliante: Lisa Hrdina
Arsinoé: Judith Hofmann
Oronte: Timo Weisschnur
Acaste: Jeremy Mockridge
Clitandre: Elias Arens
Mittwoch, 3. Mai 2023 | Bozen, Waltherhaus
Donnerstag, 4. Mai 2023 | Bozen, Waltherhaus
Beginn: 20 Uhr
Dauer: ca. 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause
Einführung: 19.30 Uhr
Informationen zum Ticketkauf und zu den Preisen.
PRESSESTIMMEN:
Das Bühnenbild, treibende Clubmusik und das Licht als Requisit saugen die Zuschauer in das Geschehen. Zu Recht gibt es nach 90 Minuten donnernden Applaus. (Magdalena Bienert, rbb24)
Lenk inszeniert Molières "Misanthrop" als eine sprühende, unterhaltsame Gesellschaftskomödie, die ihre identifikatorische Wirkung über die Epochen hinweg entfaltet. (Simon Strauss, FAZ)
Spielerisch, spöttelnd und unterhaltsam perlt diese Inszenierung durch Moralisches und Menschliches, durch Gedichtetes und Gefühltes. Unbestritten gelingt Anne Lenk ein klug austarierter, kurzweiliger Abend mit grandiosen Schauspielern und rasanten Wortgefechten [...]. (taz, Katrin Ullmann)
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