Wie kann der Spracherwerb bei mehrsprachigen Kindern – trotz vieler Hemmnisse – gelingen?
Ein Vortrag in der Reihe „Kind & Sprache“
Immer mehr Kinder wachsen mit mehr als einer Sprache auf. Dabei werden die Situationen, in denen Sprache heute erworben wird, deutlich vielschichtiger und komplizierter. Kinder hören verschiedene Sprachen, wenn ihre Eltern oder Geschwister diese Sprachen sprechen, eine andere Sprache im Umfeld gesprochen wird, im Kindergarten und in der Schule. Sie hören manche Sprache seltener oder gar nicht mehr, wenn Eltern sich trennen, die Familie verzieht oder die Einrichtung wechselt. Welchen Stellenwert die einzelnen Sprachen vor allem bis ins Schulalter im Leben des Kindes einnehmen, kann sehr unterschiedlich sein und sich mit der Zeit verändern. Mythen und Missverständnisse über kindliche Mehrsprachigkeit halten sich in Familien, aber auch bei Fachleuten hartnäckig. Zeigen sich in der Entwicklung bei einem mehrsprachigen Kind Probleme, werden diese oft auf die mehrsprachige Erziehung zurückgeführt. Dies erschwert Familien den Zugang zu der für ihr Kind angemessenen Unterstützung.
Der Vortrag zeigt, worauf es beim Mehrspracherwerb ankommt und wie Bezugspersonen Sprache fördern können. Im Anschluss erhalten Teilnehmende Antworten auf ihre Fragen.
Zielgruppe: Eltern und Großeltern von mehrsprachig aufwachsenden Kindern, pädagogische Fachkräfte, Interessierte
Referentin: Prof. Dr. Wiebke Scharff Rethfeldt, Lehrstuhl für Logopädie an der Hochschule Bremen
Zeit: Montag, 4. November 2024, 17-18.30 Uhr
Ort: Online via Zoom
Anmeldung erforderlich: sprache@kulturinstitut.org, Tel. 0471-313820
Anmeldeschluss: Donnerstag, 31. Oktober 2024
Teilnahme kostenlos.
Eine Veranstaltung der Sprachstelle im Südtiroler Kulturinstitut in Zusammenarbeit mit der Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann
Prof. Dr. Wiebke Scharff Rethfeldt ist Professorin für Logopädie an der Hochschule Bremen und Vize-Präsidentin im Weltverband für Wissenschaften und Störungen der Kommunikation (IALP). Sie ist Expertin für Mehrsprachigkeit und kulturelle Vielfalt in der Logopädie. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind die Sprech-, Sprach- und Kommunikationsentwicklung bei mehrsprachig aufwachsenden Kindern, sowie die Früherkennung von Störungen der Sprachentwicklung, ihre sprachtherapeutische Behandlung und individuell orientierte Beratung von Familien. Zu ihren Publikationen zählen u. a. „Sprachförderung für ein- und mehrsprachige Kinder. Ein entwicklungsorientiertes Konzept“ (Ernst Reinhardt Verlag, 3. überarbeitete Auflage 2023), „Kindliche Mehrsprachigkeit - Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Intervention (Thieme Verlag, 2. überarbeitete Auflage 2023).
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