Das Verhältnis Maximilians zur vielfältigen italienischen Staatenwelt bzw. zu Reichsitalien, wie die zum Heiligen Römischen Reich zählenden Territorien genannt wurden. Mittwoch, 23.10.2019, 19 Uhr bis Freitag, 25.10.2019, 12.45 Uhr Bozen, Schloss Maretsch Eintritt frei Hier finden Sie das gesamte Tagungsprogramm zum Herunterladen. Tagungsleitung: Brigitte Mazohl, Elena Taddei ReferentInnen: Matthias Schnettger, Gian Maria Varanini, Markus Debertol, Alexander Koller, Elena Taddei, Daniela Unterholzner, Lukas Madersbacher, Wolfgang Lippmann, John Butcher, Ursula Stampfer und Sabine Weiss Stadtrundgang und Führung durch die Ausstellung „Maximilian I. auf der Bilderburg. Inspiration zu seinem Gedächtnus“ auf Schloss Runkelstein mit Helmut Rizzolli und Florian Hofer. Aus Anlass des fünfhundertsten Todestages von Kaiser Maximilian I. (1459-1519) gab es in diesem Jahr bereits eine ganze Reihe von Veranstaltungen – von wissenschaftlichen Tagungen bis zu historischen Filmen. Ein besonderer Aspekt blieb dabei jedoch zumeist ausgeklammert, nämlich das Verhältnis Maximilians zur vielfältigen italienischen Staatenwelt bzw. zu Reichsitalien, wie die zum Heiligen Römischen Reich zählenden Territorien genannt wurden . Das Südtiroler Kulturinstitut hat nun, gemeinsam mit der Stiftung Bozner Schlösser und der Universität Innsbruck, diesem Gesichtspunkt, der vom genius loci her naheliegend ist, eine internationale wissenschaftliche Tagung gewidmet, die vom 23. bis 25. Oktober auf Schloss Maretsch stattfinden wird. Die Tagungsleiterinnen Brigitte Mazohl und Elena Tabbei haben renommierte Referentinnen aus Verona, Florenz, Rom, Mainz, Wien, Innsbruck und Bozen für die Tagung gewinnen können. Die Tagung beginnt am Mittwochabend (23. Oktober) mit dem Eröffnungsvortrag von Matthias Schnettger über die nicht immer den Intentionen des Kaisers entsprechenden Entwicklungen in Reichsitalien. Der Donnerstagvormittag (24. Oktober) ist wichtigen Detailaspekten der kaiserlichen Italienpolitik gewidmet, zunächst dem schwierigen, von Kriegen (1508-1516) geprägten Verhältnis Maximilians zur Republik Venedig ( Gian Maria Varanini ), dann die vielfach von Stereotypen geprägten Wahrnehmungen von Venedig am Hof Maximilians ( Markus Debertol ). Anschließend beleuchtet Alexander Koller die wechselvollen Rombeziehungen Maximilians I. Von der mangelnden Zuverlässigkeit einzelner Vasallen des Kaisers, wie beispielsweise der Este (als Herzöge von Modena und Reggio), handelt der Vortrag von Elena Taddei . Am Donnerstagnachmittag wird Daniela Unterholzner die Möglichkeiten und Grenzen herrschaftlichen Handelns einer kinder- und glücklosen Herzogstochter aufzeigen. Dabei wird sie am Beispiel Bianca Maria Sforzas (1492-1519), der zweiten Ehefrau Maximilians I., die Handlungsspielräume frühneuzeitlicher Fürstinnen als Diplomatinnen und Verbindungsglied zu ihrem Fürstenhaus ausloten. Das kunsthistorische Referat von Lukas Madersbacher ist dem deutschen Künstler Albrecht Dürer, der Maximilian auf seinem geplanten Romzug begleiten wollte, gewidmet. Anschließend sind ein Stadtrundgang durch Bozen und der Besuch der Ausstellung auf Schloss Runkelstein zum Thema „Maximilian I. auf der Bilderburg. Inspiration zu seinem Gedächtnis“ unter der Führung von Helmut Rizzolli und Florian Hofer eingeplant. Am Freitagvormittag (25. Oktober) geht es weiter mit kulturhistorischen Themen. Wolfgang Lippman geht der Frage nach, inwieweit Maximilian gerade auf dem Feld der Architektur als Innovator anzusehen ist, zumal sich die Rezeption „italienischer“ Bautypologien auch im deutschsprachigen Raum sehr früh bereits feststellen lassen. Den italienischen Hofdichter Riccardo Bartolini (1470-1528/29), 1517 vom Kaiser selbst zum „poeta laureatus“ gekrönt, stellt anschließend John Butcher (Bozen) mit dessen wohl erfolgreichstem Werk „Austrias“ vor. Dieses schildert Ereignisse aus dem Landshuter Erbfolgekrieg (1504/05) und preist den damaligen römisch-deutschen König. Ursula Stampfer untersucht die umfangreiche Büchersammlung und die wertvollen Handschriften, die sich am Hofe Maximilians sowohl aus dem burgundischen, als auch aus dem italienischen Kulturkreis erhalten haben. Zum Abschluss der Tagung wird Sabine Weiss den Bogen wieder zurückspannen zur Italienpolitik des römisch-deutschen Königs und Kaisers. Maximilian betrachtete Italien als seinen Herrschaftsbereich. Zwar unterstand ihm nur Reichsitalien mit dem Herzogtum Mailand sowie etlichen weiteren Fürstentümern, aber als oberster Vogt der Kirche war er auch Schutzherr des Papstes, der als Herr des Kirchenstaats und Lehensherr des Königsreichs-Neapel-Sizilien über große Teile Mittel- und Süditaliens gebot. Vom Reichsoberhaupt unabhängig war nur die Adelsrepublik Venedig, die allerdings etliche Reichsgebiete besetzt hielt. Maximilian, selbst ohne ausreichende finanzielle Mittel, musste sich, um seine Position in Italien zu behaupten, immer wieder potenteren Mächten anschließen. Dazu ging er laufend wechselnde Bündnisse ein und führte mit unterschiedlichen Partnern zahlreiche Kriege in Oberitalien. Eine Veranstaltung des Südtiroler Kulturinstituts in Zusammenarbeit mit der Stiftung Bozner Schlösser und der Universität Innsbruck.