Anlässlich des 150. Geburtstags von Winston Churchill am 30.11.2024. Unter den herausragenden Politikern des 20. Jahrhunderts ist Churchill der schillerndste. Hollywood hat ihn längst zu einer Film- und Heldenfigur überhöht. Seine Sätze, dass er etwa „außer Blut, Schweiß und Tränen“ nichts zu bieten habe, sind geflügelte Worte. Churchill gilt als einer der größten Redner, hat seinen aufwendigen Lebensunterhalt als Schriftsteller und Journalist bestritten und wurde mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Er galt in den dreißiger Jahren als politisch erledigt, doch da er unermüdlich vor der Bedrohung durch Deutschland gewarnt hat, wurde er über Nacht Premierminister, während deutsche Truppen in Frankreich einmarschierten. Er war Hitlers härtester Gegner. Die Historikerin und Journalistin Franziska Augstein porträtiert in ihrer kundigen wie unterhaltsamen Biographie den Menschen Winston Churchill und seine Zeit. „Augsteins Buch liest sich wie ein Roman. Winston Churchill entsteigt den Seiten fast wie in einem guten Spielfilm.“ (Neue Zürcher Zeitung). Franziska Augstein studierte Geschichte, Politologie und Philosophie in Berlin, Bielefeld und an der University of Sussex. 1996 wurde sie am University College London promoviert. Sie arbeitete als Redakteurin für das Zeit-Magazin, für die Frankfurter Allgemeinen Zeitung und für die Süddeutsche Zeitung. Im Jahr 2000 wurde sie mit dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet. 2008 erschien ihr Porträt des Schriftstellers und Widerstandskämpfers Jorge Semprún: „Von Treue und Verrat. Jorge Semprún und sein Jahrhundert“. 2021 publizierte sie eine Sammlung ihrer Wirtschaftskolumnen, die in der SZ erschienen: „Von Wagemut, Irrtum und Verblendung“. 1985/86 sowie von 1993 bis Anfang 1997 lebte Augstein in London. Jetzt wohnt sie in Berlin. „Winston Churchill. Biographie“ erschien 2024 bei dtv und ist auch als Hörbuch erhältlich. Freitag, 6. Dezember 2024 Bozen, Waltherhaus | Sparkassensaal Beginn: 19 Uhr Eintritt: 10 € Studierende unter 26: Eintritt frei (Karten nicht online buchbar) Karten online und im Südtiroler Kulturinstitut: info@kulturinstitut.org , Tel. 0471 313800 HÖRbar gut! Eine Veranstaltungsreihe rund ums Hörbuch in Zusammenarbeit mit der Stiftung Südtiroler Sparkasse
Der 1967 in Bozen geborene Fagottist Sergio Azzolini ist international gefragter Solist und Ensembleleiter, sowohl auf dem modernen wie dem historischen Fagott. Seine Einspielung der Fagott-Konzerte Vivaldis wurde mehrfach ausgezeichnet. Vivaldis Spielfreude trifft Prager Seele Anfang des 18. Jahrhunderts grassierte nördlich der Alpen eine besondere Epidemie: Das Vivaldi-Fieber verbreitete allerorts italienische Spielfreude, auch im Palais des Grafen Morzin in Prag. Einheimische Komponisten wie Anton Reichenauer oder Jan Dismas Zelenka nahmen den neuen Stil begeistert auf, ohne dabei ihre Wurzeln zu verleugnen. Sie alle schrieben für die Kapelle des Grafen, die Vivaldi selbst als das „allervirtuoseste Orchester von Prag“ bezeichnete. Gerade die Bläser erfuhren hier besondere Aufmerksamkeit. Erst kürzlich wurden hier zwei verschollene Fagott-Konzerte von Benedetto Marcello wiederentdeckt. Wer wäre geeigneter als Sergio Azzolini, um diese Schätze neu zu interpretieren? Der 1967 in Bozen geborene Fagottist ist international gefragter Solist und Ensembleleiter, sowohl auf dem modernen wie dem historischen Fagott. Er lehrt an der Hochschule für Musik in Basel. Seine Einspielung der Fagott-Konzerte Vivaldis wurde mehrfach ausgezeichnet. In Bozen führt er das 2005 in Vorarlberg gegründete Barockorchester Concerto Stella Matutina an, das sich einen fixen Platz unter den führenden Originalklang-Ensembles erspielt hat und regelmäßig mit interessanten Interpreten der Alten-Musik-Szene auftritt. Leitung und Fagott: Sergio Azzolini Sonntag, 15. Dezember 2024 | Bozen, Franziskanerkirche Beginn: 18:00 Tickets können per E-Mail beim Konzertverein vorgemerkt werden: tickets@konzertverein.org . Eintritt: 25 € (Abonnent*innen und Mitglieder des Kulturinstituts erhalten den Sonderpreis von 20 €). Programm (Änderungen vorbehalten) „Für das allervirtuoseste Orchester von Prag“ Anton Reichenauer (1694-1730) Sonata D-Dur für 2 Trompeten, Timpani, Streicher und B. c. Ouvertüre B-Dur für 2 Oboen, Fagott, Streicher und B. c. Benedetto Marcello (1686-1739) Concerto c-Moll für Fagott, Streicher und B. c. Concerto F-Dur für Fagott, 2 Hörner, Streicher und B. c. Jan Dismas Zelenka (1672-1745) Concerto G-Dur à 8 Concertanti, ZWV 186 Symphonia D-Dur für 2 Trompeten, Timpani, 2 Oboen, Fagott, Streicher und B. c. František Jiránek (1698-1778) Concerto g-Moll für Fagott, Streicher und B. c. In Zusammenarbeit mit:
Wie fliegt eine Rakete? Warum brennt Feuer? Wenn einer die Antwort darauf weiß, dann die Physikanten. Sobald sie die Bühne betreten, wird Sachunterricht so lebendig wie eine Comedy-Show. Experimente machen Wissen lebendig Wie fliegt eine Rakete? Warum brennt Feuer? Wenn einer die Antwort darauf weiß, dann die Physikanten. Sobald sie die Bühne betreten, wird Sachunterricht so lebendig wie eine Comedy-Show und so packend wie ein Fußballendspiel. Und vor allem schaffen es die Physikanten, schwierige Zusammenhänge so zu erklären, dass auch Kinder sie verste hen. Seit 23 Jahren machen die Physikanten vermeintlich trockenes Wissen mit vielen spektakulären Experimenten erlebbar und wurden dafür mit der Medaille der Deutschen Physikalischen Gesellschaft ausgezeichnet. Auch für das Fernsehen baut das Team re gelmäßig Experimente, etwa für „Galileo“, „Frag doch mal die Maus“ oder „Wer weiß denn so was XXL“. Die beiden Physiker Marcus Weber und Jörg Gutschank scharten ein Team aus Wissenschaft, Comedy, Musik, Schauspiel und Technik um sich und machen erfolgreich die MINT-Fächer schmackhaft. Flammen lodern, Wasser plätschert, Funken sprühen. Aber keine Sorge: Das Thema Sicherheit wird beim Experimentieren stets großgeschrieben. Ein Gastspiel der Physikanten Montag, 2. Dezember 2024 | Neumarkt, Haus Unterland 9 Uhr und 11 Uhr Dienstag, 3. Dezember 2024 | Bruneck, Ufo 9 Uhr und 11 Uhr Mittwoch, 4. Dezember 2024 | Meran, KIMM 9 Uhr und 11 Uhr Donnerstag, 5. Dezember 2024 | Schlanders, Kulturhaus 9 Uhr und 11 Uhr Freitag, 6. Dezember 2024 | Sterzing, Stadttheater 9 Uhr und 11 Uhr Dauer : ca. 45 Minuten Preise : Schüler*innen: 6 € (freier Eintritt für begleitende Lehrpersonen) Erwachsene: 10 € Informationen zur Anmeldung von Schulklassen Hier geht's zum Anmeldeformular (zugänglich ab 10. September 2024 um 13.30 Uhr). In Zusammenarbeit mit den Gemeinden Unterstützt von:
Betty Paoli (1814-1894) war mit sechzehn Jahren zum Broterwerb als Gouvernante gezwungen, mit fünfundzwanzig ein Superstar der deutschsprachigen Lyrik-Szene, nach 1848 die erste Journalistin Österreichs. Mit sechzehn Jahren war sie zum Broterwerb als Gouvernante gezwungen, mit fünfundzwanzig ein Superstar der deutschsprachigen Lyrik-Szene, nach 1848 die erste Journalistin Österreichs. Betty Paoli (1814-1894) war in turbulente Liebesbeziehungen verwickelt und skandalumwittert, befreundet mit revolutionären Dichter*innen, mit Franz Grillparzer, Adalbert Stifter und Marie von Ebner-Eschenbach. Sie war Gast in hochadeligen Häusern, Übersetzerin für das Burgtheater und bis ins hohe Alter in den Wiener Salons wegen ihres scharfen Verstands und trockenen Humors von den einen gefürchtet, von den anderen bewundert. Karin S. Wozonig begegnet der Mythenbildung um Paolis Leben mit völlig neuen Fundstücken und Erkenntnissen und würdigt Paolis Bedeutung als Dichterin, Kritikerin und Pionierin der Publizistik. Mit einer Auswahl an Gedichten, Essays und Kritiken gibt sie in ihrem neu erschienenen Buch Einblick in das vielfältige Œuvre dieser Autorin, die im Biedermeier Wiens unbändig um ein selbstbestimmtes Leben kämpfte. „Was ich bedurfte, musst ich selbst erringen.“ Referentin: Karin S. Wozonig Termin: Mo 27.01.2025, 18 Uhr Ort: Oberes Foyer, Waltherhaus Bozen Eintritt frei Eine Veranstaltung von:
Blumennamen wie Pluetschwitzer, Pfnåtscha oder Prunelln kennen die meisten von uns. Aber was ist mit dem Huanzlgros, den Muattergottespatschlen oder dem G’schamigen Kattele? Blumennamen wie Pluetschwitzer, Pfnåtscha oder Prunelln kennen die meisten von uns und diese Bezeichnungen können auch einer ganz bestimmten Art zugeordnet werden. Aber was ist mit dem Huanzlgros, den Muattergottespatschlen oder dem G’schamigen Kattele? Mit den Kapinockn, dem Tuen oder dem Schobou? Nie gehört? Johannes Ortner, Angelika Ruele und Thomas Wilhalm befragten in Feldbegehungen 100 Gewährspersonen und werteten unzählige Zurufe aus der Bevölkerung sowie die einschlägige Fachliteratur aus. Dabei achteten sie besonders darauf, mundartliche Bezeichnungen korrekt einzelnen Pflanzenarten zuzuordnen und falsch bzw. uneindeutig zugeordnete in der Literatur zu berichtigen. Entstanden ist in Zusammenarbeit mit dem Naturmuseum und dem Folio Verlag ein unterhaltsames und unverzichtbares Nachschlagewerk für Fachleute und Fans der Botanik ebenso wie der Sprache und des Dialekts. Mit: Johannes Ortner, Angelika Ruele, Thomas Wilhalm Termin: Di 28.01.2025, 18 Uhr Ort: Oberes Foyer, Waltherhaus Bozen Eintritt frei Eine Veranstaltung von:
Porträt der österreichischen Dichterin Friederike Mayröcker, das sie über einige Jahre hinweg auf Lesereisen und bei Spaziergängen, vor allem aber beim Arbeiten in ihrem legendären Wiener Schreibzimmer begleitet. „Ich hab‘ gedacht, es soll ein Film über das Schweigen werden. Das Schreiben und das Schweigen. Aber wie macht man das dann? Vielleicht ist es bei anderen Autoren so, dass sie beim Sprechen andere Sachen hervorholen aus ihrem Hirn, während ich nichts hervorholen kann. Ich mag nicht sprechen! Und auf dieser Grundlage werden wir unseren Film aufbauen. Das machen wir!“ (Friederike Mayröcker) Porträt der österreichischen Dichterin Friederike Mayröcker, das sie über einige Jahre hinweg auf Lesereisen und bei Spaziergängen, vor allem aber beim Arbeiten in ihrem legendären Wiener Schreibzimmer begleitet. Im Zentrum steht das Ausloten des Schreibprozesses, wobei die (räumliche) Organisation des Schreibens ebenso wie die Sprache selbst eine zentrale Rolle spielen. Aus der aufmerksam-subtilen Synthese von Bildern und Wörtern ergibt sich eine sensible, von großem Respekt und tiefer Zuneigung geprägte Annäherung an den dichterischen Kosmos der Protagonistin. (www.filmdienst.de) Neu vom Deutschen Filminstitut & Filmmuseum herausgegebene digital restaurierte Fassung anlässlich des 100. Geburtstags von Mayröcker im Dezember 2024. Termin: Di 28.01.2025, 20 Uhr Ort: FILMCLUB, Bozen Karten und Infos: www.filmclub.it Eine Veranstaltung von:
Fortbildung für Eltern, Lehrpersonen der Mittelschule und des Bienniums der Ober- und Berufsschule, Bibliothekar*innen, Lesemultiplikator*innen und Interessierte. Wenn lesefern aufwachsende Jugendliche – mit und ohne Migrationshintergrund – wirklich erreicht werden sollen, müssen alle, die in der Leseförderung tätig sind, über deren Realität Bescheid wissen und auf diesem Wissen aufbauen. Heidemarie Brosche zeigt auf, wie diese Realität aussieht und was helfen kann. Heidemarie Brosche war viele Jahre Mittelschullehrerin an einer Augsburger Grund- und Mittelschule. Seit gut 30 Jahren schreibt sie erfolgreich Kinder-, Jugend- und Sachbücher. Eine angemessene Leseförderung ist ihr schon lange ein Herzensanliegen. Für ihr Engagement in den Bereichen Leseförderung und Bildungsgerechtigkeit wurde sie 2020 mit dem Volkacher Taler der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur ausgezeichnet. Referentin: Heidemarie Brosche Termin: Mi 29.01.2025, 15 Uhr Ort: Oberes Foyer, Waltherhaus Bozen Eintritt frei Anmeldung erforderlich Eine Veranstaltung von:
Welches Verhältnis besteht zwischen Schrift, Buch und künstlerischer Praxis? Welche Strategien gibt es, um literarische Bezüge in ein Kunstwerk zu integrieren? Welches Verhältnis besteht zwischen Schrift, Buch und künstlerischer Praxis? Welche Strategien gibt es, um literarische Bezüge in ein Kunstwerk zu integrieren? Die beiden Kunstschaffenden Imre Nagy und Jörg Reissner zeichnen im Gespräch mit Maximilian Pellizzari die Entwicklung ihrer künstlerischen Praxis nach, in der sie mit Sprache auf einer skulpturalen und malerischen Ebene arbeiten, reale Formen dekonstruieren und in eine neue Ordnung bringen. Diese neue Kontextualisierung lässt uns durch fragmentierte Zitate in einen Bereich der unmittelbaren und sinnesoffenen Erfahrung von Sprache eintreten. Im Dialog wird die 2024 im Verlag für Moderne Kunst erschienene Publikation IN CONTRO (SOLO) vorgestellt, die Ausgangspunkt und Grundlage für die Ausstellung IM CON-TEXT (TUTTI) im oberen Foyer des Waltherhauses bildet. Mit: Imre Nagy und Jörg Reissner Moderation: Maximilian Pellizzari , Kurator Termin: Mi 29.01.2025, 18 Uhr Ort: Sparkassensaal, Waltherhaus Bozen Eintritt frei Eine Veranstaltung von:
Der Autor und Kulturkritiker spricht über linke und rechte Identitätspolitiken zwischen Fremd- und Selbstzuschreibungen. „Identitätspolitik“ wird im publizistisch und medial viel diskutierten „Kulturkampf“ gegenwärtig vor allem als eine Phase rezenter Minderheitenpolitik der politisch linken oder liberalen Seite zugeschrieben. Nur postmoderne Ironie, dass gerade die radikalen Rechten in Europa sich gleichzeitig als „Identitäre“ bezeichnen? Waren nicht nationale Identitäten vormals ein rechtes, oft konservatives Thema? Warum redet die Linke, die vormals in der Klasse – erweckt durch ein erst herzustellendes Klassenbewusstsein – die einzige relevante Form von Identität sah, seit geraumer Zeit über Zugehörigkeiten, über die sich vormals vor allem Rechte Gedanken machten: Geschlecht, Religion, „Rasse“, Nation, sexuelle Orientierung? Oder reden die politischen Lager zwar scheinbar über dasselbe, de facto aber über völlig verschiedene Konzepte von Identität: essentialistische vs. konstruktivistische. Ist das der wirkliche „Identitätskonflikt“? Ilja Steffelbauer ist Autor, Vortragender und Kulturkritiker. Er lebt in Krems an der Donau in Österreich und arbeitet an der Universität für Weiterbildung Krems. Im Rahmen des Vortrags wird die neue „Kulturelemente“ vorgestellt. Referent: Ilja Steffelbauer Termin: Do 30.01.2025, 18 Uhr Ort: Sparkassensaal, Waltherhaus Bozen Eintritt frei Eine Veranstaltung von:
Laurenz Koler, Jahrgang 2005, stammt aus Bozen. Seine Empörung über das gesellschaftliche und politische Auseinanderdriften der Südtiroler*innen hat ihn Anfang 2024 zum Verfassen seines Debütromans „Aufstehen“ motiviert. Bei Nick lösen Klassenfahrten sozialen Juckreiz aus. Um diesen zu lindern, beruhigt sich der Bozner Oberschüler mit selbstgedrehten Zigaretten und vertraut sich nur seinen besten Freunden Noah und Emilia an. Rassistische Stammtischparolen, Straßendemos gegen Rechts und Touristenmassen streifen Nicks Wahrnehmung, bis er selbst vom Außenseiter zum Mittäter wird. Kann er der Eskalationsspirale wieder entkommen? Laurenz Koler, Jahrgang 2005, stammt aus Bozen. Seine Empörung über das gesellschaftliche und politische Auseinanderdriften der Südtiroler*innen hat ihn Anfang 2024 zum Verfassen seines Debütromans „Aufstehen“ motiviert. Referent: Laurenz Koler , Autor Moderation: Felix Obermair , Edition Raetia Termin: Fr 31.01.2025, 18 Uhr Ort: Sparkassensaal, Waltherhaus Bozen Eintritt frei Eine Veranstaltung von: